Es gibt Ideen, die erscheinen plötzlich. Oft passiert das bei ruhigen Ausdauerläufen.
Meine Idee vor gut 10 Jahren war diese:
Zum 20. Ilmenaulauf des MTV Bad Bevensen im Jahr 2009 eine Gruppe von Anfängern auf die 4,7 km Strecke vorbereiten – in 12 Wochen. Das Projekt lautete „Von Null auf 4,7“. Ich schrieb ein Konzept und erzählte davon. Ich stieß auf offene Ohren innerhalb meiner Familie und darüber hinaus. Das motivierte mich. Mit meiner eigenen, damals fast 20jährigen Lauferfahrung, mit meinem Wissen um den menschlichen Bewegungsapparat und der Freude und dem Interesse an Menschen legte ich los. Es sollte ein Projekt zum 20. Ilmenaulauf im Jahr 2009, bei dem ich mich sowieso seit vielen Jahren als Helferin engagiere, sein. Anderen Menschen zeigen, wie einfach das Laufen sein kann, wenn man vernünftig anfängt.
Eine Krankenkasse druckte Flyer, die ich auslegte, einige Aushänge, eine kurze Zeitungsnotiz und ganz schnell waren die ersten 15 Teilnehmer für das Projekt gewonnen. Das erste „Laufseminar für Anfänger“ kam zustande.
Fortbildungen bei Dr. Matthias Marquardt und im Deutschen Lauftherapiezentrum z.B. habe ich erst danach geplant.
Seit zehn Jahren bin ich als Lauftrainerin und Lauftherapeutin in Bad Bevensen und dem Landkreis unterwegs. Es ist eine dankbare Aufgabe, die mir viel Freude bereitet, die mich erfüllt. Oft erlebe ich, dass Laufen nicht nur Laufen ist. Die Erfahrungen des Laufens lassen sich auf andere Bereiche des Lebens übertragen: Sich ein passendes Ziel vornehmen (überhaupt 30 min am Stück laufen können, oder an einem großen Stadtmarathon teilnehmen), darauf hinarbeiten (regelmäßig trainieren „müssen“, weil etwas gesunder Druck da ist), sich etwas danach strecken müssen (nicht jeder Lauf fällt leicht) und es letztendlich aus eigener Kraft schaffen. Das bringt so viel für das eigene Selbstvertrauen und die Selbstwirksamkeit.
Ich freue mich für alle und mit allen, die diese Erfahrung mit mir teilen.
Bettina Schomerus-Weinert, 6. Mai 2019